Hallo :)
fangen wir am Besten mal ganz von vorne an (Ich weiss ja nicht, was du schon alles weisst und so sind wir dann schon mal fast genau auf dem gleichen Stand).
Aber zur Einstimmung erst einmal ein kleines YouTube-Video mit einem passenden Liedchen und inspirierenden Bildern.
Die Samen, die du hast eignen sich gleichermassen für den Innen- und für den Aussenanbau. Es ist eine Sorte, die sehr robust ist und bei der man so schnell nichts falsch machen kann.
Ich nehme an, dass du die Pflanzen in deinem Garten, oder zumindestens irgendwo in der Natur, zum "blühen" bringen möchtest, denn der (effektive) Anbau innerhalb der eigenen vier Wände (siehe Artikel Professioneller Hanfanbau Zuhause) erfordert nicht nur ein aufwändiges und kostspieliges Equipment (Lampen, Zeitschaltuhr, Filter, Ventilator ...) und verursacht auch nicht unerhebliche Kosten durch den hohen Stromverbrauch (wegen der Lampen etc). Auch ist der Aufwand für die Pflege der Pflanzen im Haus grösser und mit zunehmenden Alter wird der Geruch im Haus für alle Besucher recht bald identifizierbar.
Nichtsdestsotrotz würde ich dir vorschlagen, die Pflänzche; zumindestens für die Keimung und das "Baby"-Alter; im Hause zu lassen.
Vorbereitung
Um den richtigen Zeitpunkt für die Einleitung der Keimphase zu bestimmen, sollte man wissen, dass die Pflanzen eine Sache überhaupt nicht vertragen. Kälte. Es hat also keinen Sinn die Pflänzchen vor Mitte Mai in den Garten zu verpflanzen.
Da sie aber wie gesagt die erste Zeit im (hoffentlich nicht all zu kalten) Haus verbringen, können die Samen schon Ende März bis Mitte April zur Keimung gebracht werden.
Dazu beschaffst du dir am besten gleich mal aus dem Blumenladen (oder der Gartenabteilung des Baumarktes) einige Sachen:
Du brauchst (wenn wir annehmen, dass du alle Samen zur Keimung bringen willst)
10 Jiffis (das sind kleine Erdzylinder, die mit Wasser aufgequellt werden und oft schon eine Vertiefung haben, in der der angekeimte Samen versenkt wird (sozusagen das Babybettchen der Pflanze ;)
10 Blumentöpfe (die viereckiegen Anzuchttöpfe - ca 11x11x11cm - sind wegen dem geringeren Platzverbrauch zu bevorzugen)
Blumenerde (Da die Blumenerde in der Regel schon vorgedüngt ist müssen die Pflanzen also die erste Zeit nicht extra noch gedüngt werden. Den Dünger kannst du also auch später noch besorgen)
Die Keimung
Die Samen fangen an zu keimen, wenn sie längere Zeit (2-7 Tage) mit Feuchtigkeit in Berührung kommen und es nicht zu kalt ist. Zum Keimen benötigen die Samen kein Licht.
Das Beste ist, wenn du einen tiefen Teller nimmst, einige Lagen Küchenpapier (zum speichern der Feuchtigkeit) darauf legst, mit Wasser schön feucht machst und dann die Samen auf das Küchenpapier legst (die Samen sollen aber nicht "ertrinken" ;) Dann deckst du die Samen wieder mit einigen Lagen feuchten Küchenpapier zu und stülpst einen weiteren Teller umgekehrt auf den ersten. So hällt sich die Feuchtigkeit am besten.
Das ganze für zwei, drei Tage an einem nicht zu kalten Ort stellen (und immer schön feucht halten).
Wenn die Samen aufbrechen und kleine weisse Wurzeln zu erkennen sind (also ungefähr 3-5mm) können die Samen in die Erde.
Wachstum
Dazu lässt du die Jiffys schön in einem Eimer oder Topf voll Wasser aufquellen.
Dann machst du in die Mitte der Jiffys ein ca. 0,5 ct tiefes Loch und steckst den Samen (Nur ein Samen je Jiffy natürlich ;) mit der Wurzel nach UNTEN in das Loch. Die Erde leicht angedrückt. Fertig.
Die nächsten Tage musst du nur aufpassen, dass die Erde nicht austrocknet und nach weiteren 2-5 Tagen sollten die Keimlinge aus der Erde schauen.
(Versuche nicht die Samenhülsen von den Keimblättern zu entfernen. Das schafft die Pflanze ganz alleine. In diesem Stadium sind die Pflänzchen sehr empfindlich und du könntest sie verletzen.
Ab dem Moment, in dem das Pflänzche aus der Erde "krabbelt" und das erste zarte Grün zu sehen ist, benötigen die Sprösslinge Licht. Und zwar 18 Stunden am Tag. Die Lichtquelle (am besten nimmst du eine Neonlampe mit Reflektor) sollte sich so nahe, wie möglich über den Pflanzen befinden, ohne diese allerdings mit ihrer Hitze zu verbrennen.
Die ersten zwei Blätter, die die Pflänzchen ausbilden sind die Keimblätter. Diese haben noch nicht die, für die Pflanze typische Blattform, sind aber sehr wichtig für deren Anfangswachstum.
Nach ein paar weiteren Tagen sollten dann aber die esten Blätter mit der typisch gezackten Blattform zu erkennen sein.
Jeden Tag ein wenig Wasser, aber auf keinen Fall zusätzlichen Dünger. Da in der Erde mehr als genug davon vorhanden ist, würden die zarten Pflänzchen möglicherweise "verbrennen". (Das nennt man so ;)
Das einzigste, was in diesem Stadium bei einer Unterversorgung der Pflanze durch unzureichendem Wachstum der Wurzeln, erlaubt ist (zeigt sich an einer gelben Verfärbung der Blätter), ist die Zugabe von geringen Mengen Wurzelstimulator (gibt es auch im Gartenzenter oder Blumenladen).
Wenn die Jiffys gut durchwurzelt sind Können die kleinen Planzen dann in die Blumentöpfe eingepflanzt werden.
Dazu füllt man die Blumentöpfe einen Tag vorher mit Erde (wenn möglich auf dem Boden des Topfes über dem Ablaufloch etwas groben Kiesel platzieren, damit das Loch nicht durch die Erde verstopft wird und überschüssiges Giesswasser gut ablaufen kann). Die Töpfe mit der Erde werden gut gewässert und einen Tag ruhen gelassen (damit die biochemischen Reaktionen angeregt werden). Am nächsten Tag kann man in die Mitte des Blumentopfes ein Loch machen, in dem die Pflanze samt Jiffy hieneingestellt wird. Mit etwas Erde auffüllen und die Erde leicht andrücken. Noch einmal giessen und dann können die Pflanzen wieder für zwei weitere Wochen unter das Licht.
Da die Pflanze in der ersten Zeit ziemlich schnell wächst und der "Stamm" (naja eher: Stämmchen ;) noch ziemlich dünn ist, kann man die Stielchen vorsichtig mit Hilfe eines Pfeifenreinigers oder eines dünnen (Schaschlik-)Stabes, den man paralel zum Hanfstiel in die Erde steckt und mit einem Bindfaden mit diesem verbindet, stützen.
Wenn die Erde in dem Töpfen gut durchwurzelt ist kannst du die Pflanzen an einem sonnigen, nicht zu trockenen Fleckchen Erde umpflanzen und der Mutter Natur überlassen.
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Achte nur darauf, dass die Pflanzen regelmässig gewässert werden und nicht verdursten.
Das einzigste was deine Pflanzen ab diesen Zeitpunkt noch brauchen ist Licht (von der Sonne) Nährstoffe (aus der Erde, aber du kannst auch, falls nicht genug Nährstoffe vorhanden sind, etwas nachdüngen) und Wasser (aus den Wolken, oder falls es nicht genug regnet, aus der Giesskanne).
Wenn die Tage dann wieder kürzer werden (so ab nur noch 12 Stunden Sonnenlicht am Tag) beginnen die Pflanzen mit der Blüte. Und wenn die Buds (Blütenstände) gut entwickelt und 70%-80% der zu Anfang weissen Blütenhärchen braun geworden sind, kannst du deine Pflanzen "ernten".
Ernte